Am 9. November 2021 hat ein Treffen zwischen Verantwortlichen der LEG – darunter der COO der LEG Volker Wiegel – und Mieter*innen der LEG-Wohnungen in Berg Fidel stattgefunden. Die LEG hat damit auf unseren nunmehr knapp zweijährigen Protest reagiert. Sie konnten nicht länger ignorieren, dass sich Mieter*innen organisieren und sich zusammentun, um gemeinsam für Verbesserungen zu kämpfen. Wir haben als Berg Fidel Solidarisch den Rahmen für dieses Treffen gestellt.
Viele Mieter*innen erhofften sich von dem Treffen Antworten auf die Fragen, die sich hier tagtäglich aufdrängen: Warum ist die Situation so schlecht wie sie ist? Warum sind die Häuser so marode? Warum finden keine oder oft sehr verspätete Reperaturen statt? Warum macht die LEG gleichzeitig Millionengewinne, während sie es nicht schafft unsere Wohnungen instandzuhalten? Warum müssen wir für diese kaputten Wohnungen immer mehr Geld bezahlen?
Der Frust vieler Mieter*innen wurde auf dem Treffen deutlich. Fast alle konnten von teils schwerwiegenden Problemen in ihren Wohnungen berichten. Zufriedenstellende und vor allem konkrete Antworten auf diese Missstände konnten die Verantwortlichen um Volker Wiegel nicht liefern. Stattdessen nutzte Herr Wiegel die Versammlung, um geplante Sanierungen der Wohnungen in Berg Fidel bekannt zu geben. Auf Nachfrage räumte er ein, dass die geplanten Maßnahmen auch entsprechende Mieterhöhungen für die Mieter*innen bedeuten werden.
Anschließend an die Versammlung kommt Herr Wiegel nun für persönliche Hausbesuche nach Berg Fidel. Ein Versuch der LEG, das Image eines Vermieter zu wahren, dem die Interessen seiner Mieter*innen am Herzen liegt. Nach eigener Aussage Wiegels braucht es zufriedene „Kund*innen“ für ein erfolgreiches Unternehmen – gemeint sind Mieter*innen, gemeint sind Menschen. Die Wahrheit ist also: Wiegel geht es also in erster Linie um ein erfolgreiches Unternehmen, ihm geht es um den Profit. Die Interessen der Mieter*innen sind dabei zwangsläufig zweitrangig. Profit kann nur auf unserem Rücken erwirtschaftet werden.
Uns Mieter*innen ist dieses Unternehmen egal. Die Situation vieler Mieter*innen ist zu ernst, um sich von solchen Tricks wie Hausbesuchen ablenken zu lassen. Unsere Probleme mit der LEG existieren seit Jahren, seit der Privatisierung der LEG fühlen wir uns im Stich gelassen. Die Situation wird stetig schlechter. Was wir sehen sind kaputte Wohnungen, fehlende Erreichbarkeit, intransparente Nebenkostennachzahlungen und steigende Mieten.
Das bedeutet es, wenn ein Unternehmen Profit mit dem Grundbedürfnis nach gutem Wohnen erwirtschaften will. Unsere Probleme, all die Missstände haben Struktur. Ein persönlicher Besuch von Herrn Wiegel wird daran nichts ändern. Die einzige Möglichkeit für Veränderung ist es, dass wir uns zusammenschließen, um für unsere Rechte zu kämpfen!
Wir wollen ein gutes Leben in guten Wohnungen. Wir wollen trockene Badezimmer, trockene Keller, Wohnungen ohne Schimmel, heile Fenster, funktionierende Heizungen. Wir fordern eine Behebung dieser Missstände: unser Recht auf Reparaturen – auf gute Wohnungen – welches jahrelang mit Füßen getreten wurde.
Wir wollen keine Modernisierungen, für die wir am Ende wieder bezahlen sollen! Wir kämpfen weiter und werden uns weiter organisieren. Wir sind nicht länger bereit, dieses Spiel der LEG mitzuspielen. Sollte es zu Mieterhöhungen durch Modernisierungen kommen, werden wir uns wehren! Wohnen ist ein Menschenrecht und keine Quelle für den Profit eines Unternehmens!
Berg Fidel Solidarisch im November 2021