Wir, die Nachbarschaftsinitiative Berg Fidel Solidarisch haben am 1. November gemeinsam mit Anwohner*innen ein zweites Wandbild an der Hogenbergstraße in Berg Fidel gemalt. Kurz zuvor erweckte die Wohnungsbaugesellschaft LEG den Anschein, ein erstes Wandbild entfernen zu wollen. Nach Empörung darüber aus Berg Fidel und kritischen Medienberichten ist die LEG inzwischen zurückgerudert. Die Wand gehört auch gar nicht der LEG und die Besitzer*innen stellen sich klar hinter das Bild und stellten nun auch den zweiten Teil der Wand zum Bemalen zur Verfügung.
Du brauchst Hilfe bei Anträgen oder Formularen? Deine Wohnung ist kaputt, aber nichts passiert? Dir soll Geld vom Jobcenter gekürzt werden? Du verstehst die Briefe nicht? …
Wir beginnen ab September damit, regelmäßige Beratungen zu den Themen Miete und Jobcenter/Arbeitsagentur anzubieten. Die Termine findest du hier und mehr Infos dazu unten:
Der
1. Mai ist der Tag, an dem auf der ganzen Welt Menschen auf die Straße
gehen, die für eine bessere Welt kämpfen. Für eine Welt ohne
Kapitalismus, eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Für eine
solidarische Gesellschaft, in der die Bedürfnisse der Menschen mehr
zählen als der Profit Weniger. Es ist der Tag, an dem wir all diese
Kämpfe unter einem gemeinsamen Ziel vereinen und uns damit in die
Tradition einer internationalen Arbeiter*innenbewegung stellen. Seitdem
1886 in den USA hunderttausende Arbeiter*innen für den 8-Stunden-Tag
streikten, gilt dieser Tag als internationaler Kampftag der
Arbeiter*innenklasse, der Ausgebeuteten und Unterdrückten. Der 1. Mai
soll uns daran erinnern und Kraft geben: dafür, dass eine andere Welt möglich ist. Dass es die Menschen sind, die die Macht haben, kollektiv dieses System zu verändern und gemeinsam eine solidarische Welt aufzubauen: von unten und von links.
Wir wollen euch mit diesem Text zu unserem revolutionären 1. Mai-Fest in Berg Fidel einladen. Und wir wollen erklären, warum und wie wir den 1. Mai in Berg Fidel und als Berg Fidel Solidarisch feiern. Wir wollen euch auch ermuntern und dazu einladen, euch gemeinsam mit uns zu organisieren: lasst uns gemeinsam am Aufbau einer organisierten sozialen Bewegung aus den Stadtteilen arbeiten und eine Gegenmacht von unten aufbauen!
Wofür kämpfen wir? Wir veröffentlichen hier unser 10-Punkte Programm für eine gerechtere Gesellschaft. Das haben wir dieses Jahr gemeinsam mit der Stadtteilgewerkschaft Solidarisch in Gröpelingen entwickelt.
Am 9. November 2021 hat ein Treffen zwischen Verantwortlichen der LEG – darunter der COO der LEG Volker Wiegel – und Mieter*innen der LEG-Wohnungen in Berg Fidel stattgefunden. Die LEG hat damit auf unseren nunmehr knapp zweijährigen Protest reagiert. Sie konnten nicht länger ignorieren, dass sich Mieter*innen organisieren und sich zusammentun, um gemeinsam für Verbesserungen zu kämpfen. Wir haben als Berg Fidel Solidarisch den Rahmen für dieses Treffen gestellt.
„Was eine Bewegung antikapitalistisch macht, ist nicht immer das Thema, um das sie mobilisiert. Wichtiger ist, ob sie in der Lage ist, ein breites Spektrum der Massen anzuziehen und deren Selbstorganisation zu ermöglichen, um eine Gesellschaft aufzubauen, in der die Menschen sich selbst regieren und ihr eigenes Leben kontrollieren, eine Möglichkeit, die durch den Kapitalismus grundlegend blockiert wird.“ (Asad Haider)1
Berg Fidel Solidarisch ist eine Initiative von Nachbar:innen und Freund:innen aus Berg Fidel. Wir sind eine politische Initiative, die sich für eine solidarische Gesellschaft einsetzt – wir bringen Nachbar:innen zusammen, organisieren Kulturveranstaltungen und kämpfen gemeinsam für unsere Interessen.
In den letzten Wochen haben wir uns in Berg Fidel mit der Bewegung der Zapatistas beschäftigt, einer starken sozialen Bewegung von Indigenen in Südmexiko, die seit über 30 Jahren für ihre Rechte kämpft. Die Zapatistas haben angekündigt, dass sie in einer „Reise für das Leben“ zuerst Europa und dann alle weiteren Kontinente bereisen wollen, um sich mit den Menschen zu treffen, die wie sie für eine gerechte Welt kämpfen, für „eine Welt, in der viele Welten Platz haben“.